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Mehr zur ventilator-assoziierten Pneumonie (VAP)
 

Wie sich VAP entwickelt

  Probleme, die durch VAP enstehen  

 


 
     
Ventilator-assoziierte Pneumonie verlängert die Intubation und den Aufenthalt in der Intensivpflege. Für Krankenhäuser entstehen so enorme Zusatzkosten. Auch als Todesursache bei immungeschwächten Patienten darf die VAP nicht unterschätzt werden. 1,2,3,4

Plaque ist ein Biofilm, der sich aus Bakterien und ihren Ausscheidungen zusammensetzt. Bei gesunden Personen wird dieser Biofilm durch Sprechen und Essen immer wieder aufgebrochen. Intensivpatienten können diese Tätigkeiten oftmals nicht leisten und sind darüber hinaus anderen, gefährlicheren Bakterien ausgesetzt: MRSA, Acinetobacter und Klebsiella.  Diese finden in der warmen, feuchten Mundhöhle ein ideales Ausbreitungsgebiet.

Plaque setzt sich hauptsächlich am Zahnfleischrand und zwischen den Zähnen fest. Mit Gazetupfer oder Schwämmchen lassen sich diese Bakterien nicht entfernen. Eine Zahnbürste mit weichen, leicht verlängerten Borsten eignet sich dagegen ideal zur Reinigung der Zahnzwischenräume. Wenden sie die Bass Putztechnik an und üben Sie keinen Druck mit der Bürste aus. Das manuelle Putzen ist essentiell, da die im Biofilm eingeschlossenen Bakterien durch bloße antibakterielle Spülungen nicht angegriffen werden.

 
  Bakterien, Schleim und Sekrete sammeln sich auch über der Manschette des ET-Tubus. Da diese Manschette nie hundertprozentig abdichtet, können Bakterien hier leicht aspiriert werden und VAP hervorrufen. Daher sollte diese Stelle regelmäßig mit einem Oropharyngealkatheter abgesaugt werden.

VAP tritt bei 9-25% aller Intensivpatienten auf. Jeder Fall von VAP kostet das Krankenhaus circa 35,000-45,000 €. Es sollte daher im Interesse jedes Krankenhauses liegen, die VAP-Raten und die dadurch enstehenden Zusatzkosten durch ein angemessenes Hygieneprotokoll zu reduzieren.
 
VAP ist eine der häufigsten Erkrankungen und Todesursachen auf Intensivstationen. Die Sterblichkeitsrate beträgt 10-40%.
   

   

Hintergrund

 

Verfahren

 

Protokoll


Bakterien auf der Intensivstation unterscheiden sich von solchen, die uns zu Hause umgeben. Daher brauchen Intensivpatienten eine andere Mund- und Zahnreinigung, als wir im Alltag praktizieren.

Zu den Bakterien, die auf der Intensivstation Plaque hervorrufen, können Staphylococcus aureus (inkl. MRSA), Burkholdia cepacia oder Arten des Acinetobacter gehören. Diese pathogenen Bakterien können für den Intensivpatienten gefährlich werden.

Plaque, ein bakterieller Biofilm, baut sich nach jeder Reinigung erneut auf und bedeckt nach nur 2 Stunden die gesamte Zahnoberfläche. Das Zentrum für Krankheitskontrolle (CDC) in den USA empfiehlt daher, alle zwei Stunden eine orale Intervention zur Prävention von VAP durchzuführen. 
 
Zur Beseitigung von Plaque eignet sich am besten eine Zahnbürste mit weichen Borsten. So lässt sich Plaque effektiv von Oberflächen und aus Zahnzwischenräumen entfernen. Es wird empfohlen, mindestens zwei mal am Tag die Bürste zu benutzen.
 
Für Patienten mit sehr wundem Zahnfleisch, Patienten ohne Zähne und solche, die aus anderen Gründen eine atraumatische Mundreinigung benötigen, ist ein weicher Swab/ Tupferstab mit Absaugfunktion ausreichend.
 
Im Rahmen des Krankenhausprotokolls können auch medizinische oder kosmetische Mundspüllösungen angewendet werden.
 
Nach der Mundpflege sollten die Lippen des Patienten immer mit einem feuchtigkeitsspendenden Mittel (z.B. Vaseline) oder einem (verschreibungspflichtigen) antibiotischen Gel behandelt werden.
 
Sekrete, die sich um die Manschette des ET-Tubus gebildet haben, sollten mit einem weichen, speziell für diese Anwendung entworfenen Oropharyngeal-Katheter entfernt werden.
 
 
Jedes Krankenhaus sollte ein eigenenes Protokoll zur Prävention von VAP entwickeln. Die Bedürfnisse von Patienten können dabei variieren. Wichtig ist, den individuellen Bedarf richtig einzuschätzen und das Hygiene-Protokoll entsprechend anzupassen.

Die Häufigkeit der Hygieneanwendungen und Auswahl der richtigen Produkte hängen von den aktuellen VAP-Raten, den lokalen Standards zur Infektionskontrolle, dem verfügbaren Personal etc. ab.

Da der Zustand des Oropharynx je nach Krankheitsbild stark variieren kann, sollten die Bedürfnisse jedes Patienten individuell abgeschätzt werden. Der Einstufungsbogen von Intersurgical eignet sich ideal zur Ermittlung der richtigen Mundhygiene für alle Patienten. Mit unserem Protokollbogen behalten Sie den Überblick über alle geleisteten Maßnahmen.

 

Empfohlene Zahnputztechnik
 

Die modifizierte Bass Putztechnik

Die modifizierte Bass Putztechnik hat sich nachweislich als effektivste Methode zur Entfernung von Plaque erwiesen. Eine weiche Zahnbürste wird im 45 Grad Winkel am Zahnfleischrand platziert. Die Bürste wird 3-5 mal sanft "gerüttelt", bevor sie zum Zahnende wandert. Diese Methode funktioniert ganz ohne Druckanwendung. Beachten Sie zur Erlernen dieser Technik auch unser Video.

 

   

 

         


                                              

 


Referenzen

[1] : C.A. VAN NIEUWENHOVEN, E. BUSKENS, D.C. BERGMANS, F.H. VAN THIEL, G. RAMSAY et J.M. BONTEN, Oral decontamination is cost-saving in the prevention of ventilator associated pneumonia in intensive care units, 2004.

[2] : R.F. ABIDIA, Oral Care in the Intensive Care Unit : A Review, The Journal of Contemporary Dental Practice, Volume 8, No. 1, January 2007.

[3] : R. GARCIA, A review of the possible role of oral and dental colonization on the occurrence of health care-associated pneumonia: Underappreciated risk and a call for interventions, AJIC, November 2005.

[4] : R. GARCIA, L. JENDRESKY, L. COLBERT, A. BAILEY, M. ZAMAN et M. MAJUMDER, Reducing Ventilator-Associated Pneumonia Through Advanced Oral-Dental Care: A 48-Month Study, AJCC, July 2009.
 

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